Versammlung des Dramaturgenverbands - Ziel: Berufsstand aufwerten

Blickpunkt:Film vom 07.10.2002

Versammlung des Dramaturgenverbands - Ziel: Berufsstand aufwerten

Während des Scriptforums 2002 fand die erste Mitgliederversammlung des Verbands deutscher Film- und Fernsehdramaturgen (VEDRA) statt. Mit der Einrichtung der Berufsständischen Vertretung möchten die Dramaturgen die Bedeutung ihres Berufs unterstreichen und aktiv Einfluss auf filmpolitische Fragen ausüben. "Der Beruf des Filmdramaturgen ist nicht geschützt", erklärt Dagmar Benke, Vorstandsmitglied des Dramaturgenverbands.

Eine Ausbildung zum Filmdramaturgen gibt es bislang nur an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Babelsberg. Ansonsten bleiben nur das Selbststudium und diverse Weiterbildungsangebote. Der Verband berücksichtigt die Vielfalt der Ausbildung und Berufsfelder und ist daher offen für Script Consultants, Script Editors, Stoff Producer oder Redakteure und Lektoren. "Wir wollen ein offener Verband sein, jedoch ist als Zugangsvoraussetzung der Nachweis der professionellen Mitwirkung an Stoffen zu erbringen", sagt Benke. "Wir wollen durch den Zusammenschluss ein Bewusstsein für den Wert unserer Arbeit schaffen", unterstreicht sie das wichtigste Ziel des Verbands. "An keiner anderen Stelle kann beim Film mit so wenig finanziellem Einsatz so viel Geld gespart werden wie beim Development." Mit Hilfe von Dramaturgen könne die Stoffentwicklung verbessert, mancher Irrweg verhindert und dadurch der Prozess beschleunigt werden.

"Development bedeutet auch zu schauen, welcher Stoff sich bewährt", verdeutlicht Dorota Paciarelli, Vorstandsmitglied des Verbands und Leiterin des Script & Development Lab bei Nordmedia. "Wenn wir mehr Geld ins Development stecken, werden wir in fünf Jahren Produkte von der Qualität haben, wie sie zurzeit aus Großbritannien kommen." Die Verbandsgründung ist bei den Chefs der deutschen Förderinstitutionen auf große und positive Resonanz gestoßen.

Quelle: Blickpunkt:Film